Prinzipiell eignet sich die Algarve für zwei Sorten Urlaub: Sonnenbaden und Strandfaulenzen funktioniert genauso gut, wie ein Aktivurlaub mit Wanderungen und Klippenkrabbeln. Sollte man sich allerdings ein wenig mehr zu Fuß bewegen wollen, ist von einer Reise im Hochsommer abzuraten. Wir waren in den ersten beiden Septemberwoche dort: absolut kein Regen und Temperaturen konstant über 30 °C.
Mit einem reinen Strandurlaub verpasst man aber die wirklich schönen Seiten der Algarve, jedenfalls einen großen Teil davon.
Lagos
Wir wohnten leicht außerhalb (am Meia Praia) in einem Haus (Vivenda Miramar) mit direktem Blick auf den Atlantik (ca. 400 m). Das stellte sich als absoluter Glückstreffer heraus, auch wenn zwischen dem Häuschen und dem Atlantik die Bahnlinie verlief. Pro Stunde zwei Züge haben nicht wirklich gestört. Nur morgens ab ca. 6:00 fuhren die ersten Züge. Da bewährten sich die Ohrenstöpsel, die wir vorsorglich dabei hatten.
Lagos entpuppte sich als ein nettes kleines Städtchen; touristisch zwar voll erschlossen, aber ein historisch gewachsener Ort, der durchaus noch einigen Charme versprüht. Auf den Bau allzu große Bettenburgen hat man in Lagos bisher verzichtet, was der Stadt Charakter bewahrt hat.
Lagos bietet einige Strände, für jeden Bedarf den Richtigen. Abgelegene, ruhige Strände, die aber einen Ab- und Aufstieg erforderlich machen (Klippenkraxeln ist aber nicht nötig) oder den 7 km langen Strand, der bis nach Alvor verläuft .
Essen in Lagos
Wer behauptet Essen in Portugal wäre teuer, geht entweder in die falschen Lokale oder lügt. Und für Fischliebhaber gilt ohnehin: Willkommen in Portugal! Wir waren abends häufig zu viert essen: Lecker, reichlich und Rotwein satt: Wir haben eigentlich nie mehr als 60 Euro bezahlt, eher weniger.
Die meisten der vielen Lokale in der Innenstadt kann man problemlos besuchen. In der Innenstadt können wir das „Jotta 13“ sehr empfehlen (am oberen Ende der Haupteinkaufsstraße). Das Essen war dort einfach fantastisch. Wer nach 20:00 h kommen möchte, hat hoffentlich reserviert. Aber um 19:00 h war es noch ohne Probleme möglich, einen Tisch zu bekommen.
Mehrer Male waren wir – da es von unserem Haus nur fünf Minuten entfernt war – im „Jardim“. Es befindet sich am Ende von Lagos am Meia Praia. Das Restaurant gehört einem Deutschen, der nach Portugal ausgewandert ist. Unterhaltung und Bestellung funktionieren auch auf deutsch, das Essen war sehr gut. Abends kamen auch die Einheimischen zu Essen oder auch nur auf ein Bierchen in das Restaurant. Eine viel bessere Empfehlung kann es wohl kaum geben.
Fisch kann man sehr gut und lecker im Fischerhafen essen. Neben der Verkaufs- und Auktionshalle für die Händler gibt es dort einige „Garagenläden und -lokale“. Hier essen auch einheimische Arbeiter. Eine Portion Sardinen (für 7,50 Euro) hat mittags problemlos für zwei Personen ausgereicht. (Hier gibt es eine Zusammenstellung unserer Restaurantempfehlungen).
Einkaufen in Lagos
Für Selbstversorger bietet Lagos einige große Supermärkte. Der Lidl ist dem Deutschen zwar bekannt, aber wir haben es dann doch vorgezogen, regelmäßig in einem anderen Supermarkt einzukaufen, da dort das Angebot einfach größer war (Pingo Doce).
Die Preise unterscheiden sich kaum von denen in Deutschland; einige Sachen sind ein wenig teurer, andere preiswerter. Rotwein beispielsweise kann man sehr gut und günstig bekommen.
Für den Frischfischeinkauf gilt der gleiche Tipp wie für das Essen: Im Fischerhafen gibt es einige Läden, in denen frischer Fisch und anderes Meeresgetier verkauft wird.
Warning!
Tipp: Mitte September gibt es auch in Portugal einen Sommerschlussverkauf. Auch wenn wir überhaupt nicht auf Shoppingtouren aus waren, konnten wir im Vorübergehen ein paar Schnäppchen mitnehmen.Wasser
Das Wasser präsentierte sich Anfang September schon äußerst kühl. Von Temperaturen zwischen 15 und 17 °C hörten wir. Die Wasserqualität ist sehr gut und in ruhigeren Buchten kann man auch recht gut schnorcheln.
Die Wassertemperatur schwankt allerdings sehr stark mit dem Wind und den Strömungen. Leider erst an den letzten beiden Urlaubstagen hatten wir „anständige“ Atlantikwellen, die auch mit einem Mal höhere Wassertemperaturen brachten. Die Gunst der Stunde nutzend waren wir an den zwei Tagen entsprechend oft im Wasser; auch große Kinder spielen gerne ;-)
Mobilität
Als Selbstversorger hatten wir über die gesamte Zeit einen Mietwagen. Laut Aussagen anderer kommt man wohl auch gut mit dem Bus überall hin. Trotzdem würde ich wegen der Flexibilität immer einen Mietwagen bevorzugen. So kann man auch entlegenere Gegenden gut erreichen.
Für drei Tage hatten wir uns auch einen Scooter gemietet (50 Euro für drei Tage). Für uns ist das inzwischen fester Bestandteil unseres Urlaubs. Man ist noch flexibler als mit einem Auto, das Fahren macht in diesen warmen Regionen einfach Spaß und man erlebt das Land noch intensiver. In Lagos haben wir nur zwei Motorrad-/Scooter-Verleiher gefunden; der in der Innenstadt war etwas günstiger.