Dieses Jahr im Hochsommer. Auch wenn das Wetter etwas eigenartig war, haben wir wegen der Hitze und dank Nachwuchs im Anmarsch auf besonders anstrengende Touren verzichtet. Was aber nicht bedeutet, dass wir in diesem Jahr faul gewesen wären.
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Nach längerer Zeit und einen ganzen Hausbau später haben wir es mal wieder in die Algarve geschafft. Kaputt von den vergangenen stressigen anderthalb Jahren war das genau die richtige Zeit. Wie auch im Oktober 2006 waren wir wieder im Viertel Costa D’Oiro in der Vivenda Arlete.
Lagos 2008
GoogleEarth | Der Bauboom in Lagos ist ungebrochen. Insbesondere rund um den Strand Porto do Mós entstehen weiter größere und kleinere Appartementanlagen. Allerdings scheint sich hier ein Trend abzuzeichnen: Der Bau neuer großer Hotelanlagen scheint derzeit nicht so attraktiv zu sein.
Entsprechend hat sich auch beim Golfinho am Praia Dona Ana nichts verändert – das einst 2006 neu eröffnet werden sollte. Von einer Neueröffnung ist es noch Lichtjahre entfernt und laufende Arbeiten sind dort derzeit auch nicht auszumachen. Der Appartementanbau, der sich direkt ans Golfinho anlehnt, ist hingegen fertig und scheint auch genutzt zu werden. Allerdings schreit der Hobbystatiker in mir, dass das Golfinho nun wohl niemals abgerissen werden kann, da der Neubau sonst vermutlich einfach umkippt. Wer das genehmigt hat, gehört auf Lebenszeit ins Golfinho gesperrt.
Auch im Zentrum – nahe der Altstadt – entstehen weitere Neubauten. Hier handelt es sich aber vermutlich eher um Eigentumswohnungen für gut Betuchte.
Am Meia Praia wurden die wilden Übergänge von der Straße über die Bahngleise zum Strand geschlossen. Nun zieht sich entlang der Bahnstrecke ein Zaun, der an den Parkplätzen von offiziellen Übergängen durchbrochen wird. Nicht so praktisch für den Urlauber, aber sicher besser für die Dünen.
Ganz neu ist ein eigenes Busnetz in Lagos, welches das Stadtgebiet und Umland erfasst: A Onda. In der Stadt halten die Busse an vielen Stationen, die Fahrpreise sind relativ günstig. Im Sommer fahren die Busse nach einem Sonderfahrplan bis in den späten Abend.
Urlaub im Juli
Bedingt durch Job und anderes mussten wir dieses Jahr im Juli reisen. Nach den Erzählungen anderer Reisender hatten wir uns auf heißes Wetter eingestellt und insbesondere viel Touritrubel erwartet.
Erstaunlicherweise war Lagos und auch die anderen üblich-verdächtigen Orte in der Algarve nicht einmal ansatzweise überlaufen. Zwar gab es deutlich mehr Touristen als im Oktober oder Juni: Aber von „zuviel“ oder „übervoll“ konnte man wirklich nicht sprechen. Allerdings war in diesem Jahr wohl auch ein wenig Flaute. Auch die Dame von unserer Zimmervermittlungsagentur berichtete von „derzeit zu wenig Arbeit“.
Wetter im Juli
Irgendwie schaffen wir es fast nie, ganz normales, der Jahreszeit angemessenes Standardwetter zu erwischen. Eingestellt hatten wir uns auf „heiß heiß heiß“. Prinzipiell war es das auch, solange kein Wind wehte. Und der wehte einigermaßen ordentlich fast ununterbrochen. Zwar lagen die nominellen Temperaturen, wie für den Juli üblich, tagsüber konsequent deutlich über 30 °C, aber die gefühlte Temperatur bewegte sich irgendwo um die 25 °C; abends deutlich darunter. Auf einer Wanderung an der Westküste hat mich der kalte Wind so sehr gestört, dass ich komplett genervt war.
Für uns bedeutete das aber, dass wir trotz der hohen Temperaturen ganz gut wandern konnten, auch wenn wir von besonders anstrengender Touren abgesehen haben. Die letzten Tage ließ der Wind nach und dann merkten wir auch, was Algarve im Juli wirklich bedeutet.
Fala Portugues? oder Unfreundliche Portugiesen
Auch wenn ich kein Sprachgenie bin, reicht es inzwischen bei mir für’s Überleben und die regelmäßig angewandte Restaurantkommunikation läuft sogar weitestgehend flüssig. Aber dieses Jahr wurde ich häufig mit einem Phänomen konfrontiert, das mich richtig sauer machte: Man spricht mit den Leuten portugiesisch und man bekommt die Antwort oder gar die Rückfrage auf Englisch. Extrem penetrant haben wir das in einem Restaurant in Silves erlebt (ich spreche konsequent portugiesisch, die Bedienung redet ausschließlich englisch). Aber auch im Intermarché und beim Ticketkauf im Bahnhof ist mir das begegnet. Das war ziemlich frustrierend und in meinen Augen extrem unhöflich. Wer würde schon einem Portugiesen in Deutschland auf Englisch antworten, wenn er auf Deutsch gefragt würde?
Aber es gab auch sehr nette Erlebnisse: In den meisten Restaurants freuen sich die Kellner wie Bolle. Auch die Inhaberin des O Briol in Lagos, die perfekt deutsch, englisch, portugiesisch und französisch spricht, hat gnadenlos portugiesisch mit mir gesprochen, auch wenn mein Portugiesisch von ihrem Deutsch Lichtjahre entfernt ist. Und für eine kleine nette Plauderei mit der Tankstellenpächterin in Monchique hat es auch gereicht. ;-)